Industrialisierte Rotorblattfertigung

Automatisierungslösungen für kostengünstigere und schnellere Herstellung von Rotorblättern.

Rotorblätter werden noch überwiegend in Handarbeit gefertigt. Im Projekt arbeiten Wissenschaftler des Fraunhofer IWES Nordwest, Bremerhafen, gemeinsam mit Industrie- und Forschungspartnern an Automatisierungslösungen, um die großen Komponenten künftig kostengünstiger, schneller und in einer höheren Qualität herstellen zu können.
Förderung BMWi: 8 Mio. EUR, Industriebeitrag: 6 Mio. EUR.Nach der Inbetriebnahme des Fertigungsportals im letzten Frühjahr wurde nun der nächste Meilenstein im Verbundprojekt BladeMaker erreicht: die Integration der Prozessschritte als Grundlage für einen prototypischen Gesamtablauf hat begonnen. Erster Schritt ist die Produktion des ersten Steges mit Direktinfusion, darauf folgen die Stegfertigung mit PUR-Schaumkernelementen, die Fertigstellung der ersten Hälfte des Formwerkzeugs sowie die Erprobung eines neuen Greifprinzips für das Handling von Zuschnitten. Bis zum Projektende am Jahresende werden alle optimierten Prozesse zusammengeführt und an den Fertigungsablauf angepasst. Mindestens zehn Prozent Einsparungen bei der Rotorblattfertigung sowie spürbare Qualitätssteigerungen haben sich die 16 Projektpartner zum Ziel gesetzt. Der Fertigungsablauf soll einen Automatisierungsgrad von ca. 60 Prozent erreichen.  Ein Beispiel aus dem Bereich Prozesstechnik ist die Fertigung der Form ohne Urmodell, die eine deutliche Zeitersparnis von mehreren Wochen ermöglicht  Durch den Einsatz einer CNC-Steuerung kann in Verbindung mit den entsprechenden CAD-CAM-Tools eines Projektpartners die Übergabe der Designdaten an die Fertigungsplanung direkt erfolgen Der Steg wird häufig als Sandwichkonstruktion hergestellt, was hohe Steifigkeit bei geringem Gewicht erzielt. Diese Komponente ist eines der zentralen Bauteile zur Erhöhung der Beulsteifigkeit. Ziel im Projekt BladeMaker ist es, den Kern des Stegs aus Polyurethan (PUR) aufzubauen Auch für die Handhabung von gestapelten Zuschnitten mit hohen Flächengewichten und fixierten Zuschnittpaketen (Preform) wurde ein neuer Ansatz entwickelt: ein Greifwerkzeug fasst mehrere ebene Lagen und platziert diese auf einem Träger, wo er den nächsten Schritt der Umformung erfährt. Danach wird der umgeformte Stapel mit dem Greifsystem punktgenau im Formwerkzeug platziert.  Bild: IWES – Schematischer Aufbau eines Rotorblattes

AK
14.05.17