Jetzt Campen, aber mit Mehrweg!

Beim Campen sollte man aber in jedem Falle auf Mehrweg statt Einweg setzen.

Da man wegen erhöhter Bruchgefahr aber eher kein Geschirr aus Glas oder Porzellan mit in den Campingurlaub nimmt, ist man mit Mehrweggeschirr aus hochwertigem Kunststoff auf der sicheren und umweltfreundlichen Seite. Schon bei dessen Herstellung wird Energie gespart: Liegen die Verarbeitungstemperaturen bei Glas bei etwa 800 Grad, bei Porzellan gar bei 1.000, sind es bei thermoplastischen Kunststoffen etwa 200 Grad. Entgegen der vorherrschenden Meinung, dass bei der Produktion von Kunststoff große Mengen CO2 freigesetzt werden würden, straft der nachstehende Vergleich diesen Mythos ab: Laut einer Studie des Wirtschaftsverbandes Plastics Europe verursacht Kunststoff etwa 1,3 Prozent des CO2-Fußabdrucks. Kleidung ist für 9 Prozent, Nahrung für 13 Prozent, Freizeit und Erholung für 18 Prozent verantwortlich. Mehrweggeschirr aus Kunststoff ist langlebig und kann am Ende des Lebenszyklus wiederverwendet werden. Das gilt insbesondere, wenn für die Herstellung thermoplastische Elastomere eingesetzt werden, wie etwa die SOFT.EST®-TPE von Actega DS.Denn die TPE-Technologie benötigt für die Verarbeitung keine zeit- und temperaturaufwändige Vulkanisation – das spart sowohl Zeit als auch Energie und senkt die CO2-Emmission. Die TPE sind PVC- und weichmacherfrei und weisen einen sehr geringen Anteil an emittierbaren Stoffen auf. Die TPE Compounds von Actega DS sind wiederverwertbar und lebensmittelkonform. Darüber hinaus zeichnet sich das Material durch eine gute Fließfähigkeit und Entformbarkeit im Spritzgusswerkzeug aus. Und ein weiteres wichtiges Kriterium – besonders im Konsumgütermarkt – ist die individuelle Einfärbbarkeit des TPE-Werkstoffs. So lässt sich nicht nur Campinggeschirr, sondern eine Vielzahl von Haushalts- und Küchenartikeln mit diesen lebensmittelkonformen und umweltfreundlichen TPE herstellen, ob Lebensmittelaufbewahrungsbox oder Schneidbrett, Teller mit Anti-Rutsch-Element oder Mehrweg To Go-Schalen oder -Becher. Wie etwa die in der Zusammenarbeit mit Ornamin u.a. entwickelten Mehrweg To-Go-Becher, bei dem Bechermanschette und, bis auf den Klappverschluss aus PP, der gesamte Deckel aus dem von Actega DS entwickelten TPE hergestellt werden. Da Farben nach Saison und Trend ständig wechseln, muss man darauf zeitnah reagieren können. Dank der guten Einfärbbarkeit der SOFT.EST®-TPE kann Ornamin problemlos auf Kundenwünsche eingehen und farbindividuelle Deckel und Manschetten fertigen.Mit eigenem Mehrweg To-Go-Geschirr kann man auch beim Urlaub auf Balkonien Müll vermeiden helfen, wenn man z.B. vom Italiener, Griechen oder Chinesen an der Ecke etwas zum Mittag- oder Abendessen herausholt oder liefern lässt. Gerade in den letzten Monaten führte die vermehrte Nutzung von Essenslieferdiensten oder eben die Abholung beim Gastronomen des Vertrauens zu einer erheblichen Müllbelastung, wie die Deutsche Umwelthilfe in einer Stellungnahme im Juni kritisierte. Die meisten dieser Dienste setzen auf Einwegverpackungen und die meisten Gastronomen ebenfalls, wobei hier offenbar große Unkenntnis darüber vorliegt, dass es überhaupt keine Einschränkungen darüber gibt, Mehrwegsysteme für Getränkebecher und Menüboxen einzusetzen, auch nicht für das Befüllen von vom Gast mitgebrachten Behältnissen. „Mehrwegbecher und Essensboxen aufgrund hygienischer Bedenken während der Pandemie pauschal abzulehnen, ist nicht nachvollziehbar“, erklärt hierzu der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer in der o.g. Stellungnahme, sowohl das Befüllen kundeneigener Behältnisse, als auch die Rücknahme bepfandeter Behälter vom Verbraucher seien nicht verboten und jederzeit möglich. Hierzu liegen auch einschlägige und aktualisierte Hygieneleitfäden des Lebensmittelverbandes Deutschland vor, die detailliert darlegen, wie von Verbraucherinnen und Verbrauchern mitgebrachte oder bepfandete Mehrwegbecher und Menüboxen in Restaurants oder Imbissen hygienisch einwandfrei und kontaktlos wiederbefüllt werden können.Bereits vor der Pandemie fielen pro Jahr 155.000 Tonnen Abfall durch To Go-Essensverpackungen an, was einem stündlichen Verbrauch von rund 400.000 Menüschalen entspricht. Bei den Bechern sieht es ähnlich aus: Laut Deutscher Umwelthilfe (DUH) werden in Deutschland stündlich 320.000 Coffee To Go-Becher verbraucht. Das sind 7,4 Millionen pro Tag und fast drei Milliarden pro Jahr.Dass es hier eine Trendwende geben muss, zeigen zahlreiche Initiativen, die vom Norden bis in den Süden, vom Westen bis in den Osten mehr Wege für Mehrweg schaffen wollen. Millionenstädte wie Hamburg, Berlin, München, aber auch kleinere wie Freiburg, Tübingen, Rosenheim oder Jena setzen auf Pfand statt Müll. Teilweise initiiert von den Stadtreinigungsbetrieben, von den Verbraucherzentralen, von privaten Unternehmen oder von der Deutschen Umwelthilfe wird versucht, die Müllberge und auch die damit verbundenen Kosten zu reduzieren, den Treibhauseffekt zu verringern und das Klima zu schützen.

AK
25.7.20