Kratzfester

Evonik Industries stellt silanmodifizierte Polyurethanbindemittel für Autoklarlacke in industriellem Maßstab her und ebnet damit den Weg für eine neue Technologie, mit der beispielsweise Autoklarlacke kratzfester als je zuvor werden.

Der Vorteil dieser silanmodifizierten Bindemittel liegt in der höheren Vernetzungsdichte über die Silangruppen. Sie macht einen flexiblen und zugleich härteren Autoklarlack möglich und führt so zu höherer Kratzfestigkeit.

Bislang war die Produktion silanmodifizierter Polyurethanbindemittel so aufwendig und teuer, dass sie nur in geringem Umfang etwa in Hochleistungsklebstoffen eingesetzt wurden. Für großvolumige Anwendungen wie etwa Autoklarlack und andere breitere Anwendungen standen sie nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Mit dem neuentwickelten Herstellungsprozesses für das Silylisocyanat IPMS (3-Isocyanatopropyltrimethoxysilan), dem Schlüsselbaustein für die Fertigung von silanmodifizierten Bindemitteln, produziert Evonik das Silylisocyanat IPMS jetzt in einer neuen Anlage in Marl.  
 
Eines der ersten Anwendungsgebiete für die neuen Bindemittel auf Basis von IPMS ist der nur etwa 40 Mikrometer dünne Klarlack, der als oberste Schicht eines Autolacks für Glanz sorgt. Neben der verbesserten Kratzfestigkeit schneiden die neuen Systeme bei der chemischen Beständigkeit und der Witterungsbeständigkeit ebenso gut ab wie typische Zweikomponenten-Polyurethanlacke. Darüber hinaus sind silanmodifizierte Bindemittel voll kompatibel mit den Zweikomponenten-Polyurethanlacken und führen zu erheblich verbesserten Eigenschaften. Das heißt für die Automobilhersteller, dass Lacke mit dem innovativen Bindemittel wie gewohnt über bestehende Fertigungslinien appliziert werden können.  
Die neue Produktpalette wird unter der VESTANAT® EP-M Produktfamilie vermarktet.

Erstellt am 20.5.2014