Kunststoff mit Zersetzungsenzym

Verbesserten Abbaubarkeit von Biokunststoffen.

Eine neue Idee von Wissenschaftlern der University of California Berkeley soll zu einer verbesserten Abbaubarkeit von Biokunststoffen beitragen. Enzyme wurden dafür in einen aus Polymilchsäure (PLA) bestehenden Biokunststoff eingebaut. Wärme und Wasser sollen reichen, um die spätere Zersetzung des Materials erheblich zu beschleunigen, berichten die Forscher im Fachmagazin „Nature“.Während der Herstellung des Plastiks werden Kunststoff-fressende Enzyme beigefügt. Diese Enzyme sind durch eine einfache Polymerhülle geschützt. Wird das Material dann Hitze und Wasser ausgesetzt, entledigt sich das Enzym seiner Hülle und beginnt, das Plastik in seine Bestandteile zu zersetzen. Im Falle von PLA-Plastik würde daraus einfache Milchsäure werden, die dann von den Mikroben im Kompost weiterverwertet wird. Auch die Hülle des Enzyms sei abbaubar.Der Charakter des Polymers soll sich nicht verändern. Es könne genauso bei ca. 170 Grad Celsius geschmolzen und in Fasern gepresst werden wie normales Polyester-Plastik. Unter industriellen Kompostierungsbedingungen bei ca. 50 Grad Celsius und ausreichend Feuchtigkeit zersetze sich das PLA-Plastik mit den eingebauten Enzymen innerhalb von sechs Tagen. Unterschiedliche Polymervarianten benötigten unterschiedliche Enzyme, die bei der Herstellung beigefügt werden müssen. Für PLA-Plastik ist das Proteniase K, bei PCL-Plastik (Polycaprolacton) wurde Lipase verwendet.

Bild: Tomasz_Mikolajczyk – pixabay – mug-377044_1920AK
8.5.21