Kunststoffe in Abbruchabfällen

Der Baubereich ist nach Verpackungen das zweitgrößte Anwendungsgebiet von Kunststoffen: 2017 wurden etwa 2,6 Millionen Tonnen verbaut.

Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes (UBA) kommt zu dem Ergebnis, geeigneten Vorgaben für das Recycling der Kunststoffbauprodukte würden fehlen und Mengen ungenügend erfasst.Um die anfallenden Mengen in Zukunft hochwertig recyceln zu können, schlägt das UBA vor, bautechnische Produktstandards um Vorgaben hinsichtlich Dauerhaftigkeit, Recyclingfähigkeit und Rezyklateinsatz zu ergänzen. Kunststoffabfälle sollten für das Recycling besser getrennt gesammelt werden.Fortschrittlich sei die Baubranche bei der Vermeidung von Verpackungen. Für nichtvermeidbare Kunststoff-Einwegverpackungen erscheine allerdings eine bessere Trennung vom Abbruchabfall sinnvoll. Produktspezifisch sei eine Steigerung des Rezyklateinsatzes machbar.Interessant ist der Hinweis bei den Rohren zu der einsetzbaren Rezyklatmenge. Während 20% Rezyklateinsatz aus technischer Sicht wohl machbar sind, scheitere dies in der Regel an der fehlenden Verfügbarkeit an Rezyklaten in entsprechender Qualität.Kunststoffe (Abfallschlüsselnummer 170203) würden in der Praxis noch zu oft über gemischte Bau- und Abbruchabfälle (Abfallschlüsselnummer 170904) entsorgt. Ein Problem der derzeitigen Vorschriften: Dämmstoffe aus Kunststoff müssten gemeinsam mit werkstofflich völlig unterschiedlicher Glas- und Steinwolle gesammelt werden. Das UBA schlägt vor, diese künftig gemeinsam mit Kunststoffen z.B. den Kunststoffverpackungen zu sammeln.UBA Text 151/2021 Förderung einer hochwertigen Verwertung von Kunststoffen aus Abbruchabfällen sowie der Stärkung des Rezyklateinsatzes in Bauprodukten im Sinne der europäischen Kunststoffstrategie, November 2021

Bild: PE UBA vom 29.11.21 – HildaWeges / Essentials Kollektion / iStockphoto

AK
3.12.21