Nachhaltiger Konsum

Maßnahmen für Verbraucherpolitik empfohlen.

Der Sachverständigenrat für Verbraucherfragen empfiehlt der Bundesregierung in seinem aktuellen Policy Brief 8 Maßnahmen, mit denen die Verbraucherpolitik im Kontext der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie dazu beitragen kann, nachhaltigen Konsum zu ermöglichen, u.a.:Die Verbraucherpolitik sollte die im Hinblick auf das Sustainable Development Goals 12 – Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion differenzierte, konfliktfreie, konsistente, effektive und effiziente Indikatorik entwickeln und etablieren, die auch die Interdependenzen mit anderen SDGs beachtet.Die Verbraucherpolitik sollte Anreize für eine EMAS-Zertifizierung schaffen. Unter anderen könnten die Möglichkeiten der öffentlichen Auftragsvergabe sowie des Markenrechts genutzt werden, um EMAS-zertifizierten Unternehmen einen potenziellen Wettbewerbsvorteil zu bieten. Die nationale Verbraucherpolitik sollte die weitere Entwicklung der Ökodesign-Richtlinie in Richtung Materialeffizienz, Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit unverzüglich vorantreiben sowie eine rasche Umsetzung in nationales Recht für möglichst viele Produkte, insbesondere IKT-Produkte (Soft- und Hardware) in den Durchführungsmaßnahmen vorbereiten. Mittel- bis langfristig sollte sie sich zu einer Nachhaltigkeitsdesignrichtlinie entwickeln. Die Verbraucherpolitik sollte eine zielgruppengerecht aufbereitete und leicht zugängliche Kommunikation und Information der Nachhaltigkeit von Produkten und Unternehmen in Abstimmung mit anderen relevanten Ressorts aufbauen. Der in der Gemeinsame Geschäftsordnung der Bundesministerien (GGO) verankerte Prozess der Nachhaltigkeitsprüfung von Gesetzesvorhaben der Bundesregierung sollte evaluiert, konkretisiert, reorganisiert und institutionalisiert werden. Grundsätzlich führt der Sachverständigenrat aus:Nachhaltigkeitsmanagement sei im Kern Resilienzmanagement, das vorsorgeorientiert Ökosysteme, Gesellschaften und Wirtschaft für zukünftige Herausforderungen reaktions- und lebensfähig gestaltet – anders formuliert: Nachhaltigkeit stärkt die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen. Es gelte Interdependenzen zwischen unterschiedlichen Zielen im Blick zu haben. Maßnahmen in dem einen Bereich könnten zu Effekten in anderen führen – positiv wie negativ verstärkend. Problemverschiebungen und Interdependenzen müssten frühzeitig erkannt und transparent gemacht werden, um richtungssichere Entscheidungen für die eine oder andere Maßnahme herbeiführen zu können.