Nachhaltigerer Biokunststoff

Produktionsprozesse für Biokunststoff unter Verwendung von ungenießbarer Biomasse wie Abfallfette/-öle und Lignozellulose (z. B. Holz oder Stroh)

Im Rahmen des EU-Forschungsprojektes „BioConSepT“, an dem 29 Europäische Partner   zusammenarbeiten, wurden Produktionsprozesse entwickelt, die im Gegensatz zur herkömmlichen Biokunststoffproduktion auf der Verwendung von ungenießbarer Biomasse wie Abfallfette/-öle und Lignozellulose (z.B. Holz oder Stroh) beruhen. Ziel war es, günstiger und nachhaltiger zu sein als bestehende Prozesse, ohne dabei in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion zu stehen. Aus diesen wurden Zwischenprodukte wie biobasierte Polymere, Harze, Weichmacher, Biotenside und Lösungsmittel hergestellt, die zum Beispiel in Bioplastik ihre Anwendung finden.  


Rohstoffe der zweiten Generation, die nicht zur Nahrungsmittelproduktion eingesetzt werden können, wurden enzymatisch, mikrobiell als auch chemisch in Plattformchemikalien umgewandelt, welche unter anderem in der Biokunststoffproduktion eingesetzt werden. Robuste Enzyme und Mikroorganismen, kontinuierliche Prozesse, neue Reaktoren und selektive Aufarbeitungstechnologien leisteten einen entscheidenden Beitrag zur Kostenreduktion in der Produktion.


Die erfolgreiche Demonstration der Herstellungsprozesse für Furandicarbonsäure (FDCA) und Epoxide in produktrelevanten Mengen beweisen das Potential von Biomasse der zweiten Generation. In Reaktorvolumina von bis zu 1 m3 werden jeweils rund 100kg dieser beiden Plattformchemikalien hergestellt. Verwendung finden sie in Getränkeverpackungen, im Textilbereich als Hochleistungsfasern oder als Klebstoffe bzw. in Beschichtungen.


Das Konsortium lud die internationale Chemieindustrie vom 10 – 11. November 2015 zur Vorstellung der Projektergebnisse nach Merseburg ein. Im Fokus der Konferenz standen die Skalierung der FDCA-Herstellung und der enzymkatalysierten Epoxidsynthese auf produktrelevante Produktionsmengen.


Foto: Fraunhofer CBP – Fraunhofer CBP Pilotanlage zur Herstellung von Furandicarbonsäure




08.01.2016
KK