Neuer Euro-6-Lkw-Motor von Scania mit Ölwannenmodul

Ein spritzgegossenes Ölwannenunterteil (Ölsumpf) aus DuPont™ Zytel®
Polyamid (PA) hilft dem schwedischen Nutzfahrzeughersteller Scania, den Geräuschpegel, die Emissionen und das Gewicht zu verringern. Die Anwendung wird von der schwedischen Plastal Group AB gefertigt.

Scania hat seine neuen, die Euro-6-Norm erfüllenden Motoren mit Leistungen von 440 und
480 PS  und einem Hubraum von 13 Liter im Frühjahr 2011 vorgestellt. Verglichen mit seinem Vorgänger aus Aluminium ermöglicht der neue Ölsumpf eine Verringerung des Bauteilgewichts um über 50 % oder 6 kg  Wie sich bei Scania gezeigt hat, senkt der Wechsel von Metall zu Kunststoff darüber hinaus auch das Motorgeräusch und hilft damit, die Anforderungen der Euro-6-Norm hinsichtlich der Geräuschemission zu erfüllen.
Das von Scania für die Herstellung des Ölwannenmoduls gewählte Polyamid Zytel 70 G35,
ein mit 35% Glasfasern verstärktes, hitzestabilisiertes und innengeschmiertes Zytel® PA66,
gilt als ein Material der Wahl für anspruchsvolle Anwendungen unter der Motorhaube, unter anderem unter Einwirkung von hohen Temperaturen und Öl. Dank seiner niedrigen
Schmelzeviskosität füllt er auch Werkzeuge mit engen Fließwegen und geringen Wanddicken, was zu sehr kurzen Zykluszeiten beiträgt.
 
Die Verrippungen an der Unterseite des Ölwannenmoduls spielen eine wichtige Rolle für die Einhaltung der für das Bauteil vorgegebenen Toleranzen, und in einer weiteren Funktion wirken sie als defensiver Schutz gegen die Wirkung von Steinschlag.
Deren diesbezügliche Effizienz wurde am European Technical Centre von DuPont in Genf
nachgewiesen. Dort wurde eine Hochgeschwindigkeits-Druckluftkanone verwendet, um
Stahlkugeln unter einem Winkel von 45 Grad und mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h auf den Ölsumpf zu schießen. Die Tests bestätigten, dass die Verrippungen die Schlagenergie effizient verteilen. Dabei werden sie zwar beschädigt, die Stabilität des Ölwannenmoduls bleibt aber erhalten.