Pilotanlage für Bio–Isobuten

In der Nähe von Leipzig baut das französische Unternehmen Global Bioenergies S.A auf dem Gelände der Raffinerie Leuna eine Pilotanlage zur Herstellung von Bio- Isobuten.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt im Rahmen der Förderung des BioEconomy Spitzenclusters die Errichtung  mit 5,7 Millionen Euro, die von dreijährigen Entwicklungsarbeiten am Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP begleitet werden soll. Der BioEconomy Spitzencluster konzentriert sich auf die integrierte stoffliche und energetische Nutzung von non-food Biomasse zur Erzeugung von Werkstoffen, Chemikalien, Produkten aus neuen Materialien und Energieträgern.   Der Demonstrationspilot ist für die Produktion von bis zu 100 Tonnen Isobuten pro Jahr ausgelegt. Das Isobuten kann zum Beispiel für die Herstellung von Kunststoffen, Elastomeren und Treibstoffen verwendet werden. Global Bioenergies S.A. gilt als ein Technologieführer in der Entwicklung von Fermentationsprozessen zur ausschließlich biologischen, direkten Umwandlung von nachwachsenden Rohstoffen in leichte Olefine. Die Pilotanlage in Leuna soll zwei 5.000 Liter Fermenter sowie ein komplettes Aufreinigungssystem umfassen und somit alle Aspekte einer industriellen Anlage abbilden. Ein Ziel der Forschungsarbeiten ist, die Ausbeute des Prozesses zu erhöhen.Die Produktionskapazität in Leuna ermögliche es, interessierten Industrieunternehmen diesen Grundstoff zu eigenen Testzwecken anzubieten. Global Bioenergies betreibt bereits eine erste Pilotanlage in Frankreich in Zusammenarbeit mit der Firma Arkema und dem Forschungsinstitut CNRS. Dieser erste industrielle Pilot bildet die Grundlage zur kommerziellen Nutzung des Isobutenprozesses bei der Herstellung von Methacrylsäurederivaten. Das Unternehmen hatte vor kurzem auch bei entsprechenden Programmen zur Butadien- sowie Propylenherstellung Erfolge vermeldet und arbeitet an der Entwicklung weiterer Herstellungsverfahren für andere leichte Olefine, den Ausgangsstoffen der petrochemischen Industrie.  

Erstellt am 8.12.2013