Plasma-Kleben

Hochfeste Verklebungen von Hochleistungs- und Flourpolymeren durch Oberflächenaktivierung mittels Atmosphärendruckplasma.

Beim Verbinden von Kunststoffteilen durch Nieten, Schrauben oder Schweißen stellt die Verbindungsstelle in der Regel eine mechanische Schwachstelle dar. Bei vielen Kunststoffen konnte diese Schwäche durch Einsatz der in den letzten Jahren entwickelten Klebetechniken und Hochleistungskleber überwunden werden. Indes konnten bislang bei Polymeren mit geringen Oberflächenenergien keine hochfesten und langlebigen Klebeverbindungen erstellt werden. Dies trifft insbesondere auf Flourpolymere (z.B. PTFE, PVDF) und die Hochleistungspolymere Polyetheretherketon (PEEK) und Polyoxymethylen (POM) zu.

Eine Lösung stellt die Aktivierung der Polymeroberfläche durch Aufbringen von Aminogruppen dar. Hierdurch werden die Wechselwirkungen zwischen Kleben und Polymeroberfläche verstärkt, so dass es zu einer hochfesten Bindung kommt. Die Oberflächenaminogruppen werden durch Atmosphärendruckplasma (ADP) mit Stickstoff aufgebracht. Das fortgeschrittene Projekt der plasmaunterstützten chemischen Gasphasenabscheidung (PECVD) wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF 18117 N) gefördert, von der DECHEMA koordiniert und am Fraunhofer Institut für Schicht- und Oberflächentechnik Braunschweig sowie am Institut für Füge- und Schweißtechnik bearbeitet. Weitere Informationen finden Sie hier.

Bild: Plasmatreat

GL
09.06.2016