Plastiktütenverbot per EU-Gesetz?

Die EU- Kommission diskutiert mit Umweltschützern, Verbänden und Industrievertretern über eine Lösung für die Umweltverschmutzung durch Plastikmüll. In einer Umfrage hat die EU die Bevölkerung um ihre Meinung gebeten.

Die Verschutzung der marinen Ökosyteme durch Plastikmüll ist ernst zunehmen. Allein im Mittelmeer treiben derzeit rund 500 Tonnen Kunststoffmüll. Müllberge und die Gefährung der Tierwelt stehen einem wirtschaftlich bedeutenden Markt und einer starken Branche gegenüber.Umweltkommissar Janez Potocnik zufolge verwendet ein EU- Bürger rund 500 Plastiktüten pro Jahr. Der meist sehr kurzen Nutzung steht eine lange Zersetzung gegenüber. Angesicht der wachsenden Umweltbelastung erwägt die EU- Kommission nun ein europaweites Verbot der Tüten. Auch andere Lösungsmöglichkeiten wie eine Kostenpflicht oder eine Besteuerung werden geprüft. Bürger, Vertreter der Verpackungsindustrie und Verbände sind von der EU per Online- Befragung zu ihrer Meinungsoffenbarung aufgefordert worden. Mit Hilfe dieser Befragung, deren Auswertung noch aussteht, soll sich einer Lösung finden. Aber auch biologisch abbaubare Verpackungen sollen von der EU stärker ins Licht gerückt werden.Ein gesetzliches Verbot wird von der IK Industrievereiningung Kunststoffverpackungen als vorschnell kritisiert. Die Umweltprobleme seien für Deutschland nicht relevant und es bestünde kein akuter Handlungsbedarf, da die Plastiktüten begehrte Recyclingprodukte sind und ein effizientes Entsorgungssysstem vorhanden ist. Die Tragetasche sei laut Verband nicht nur sehr verbraucherfreundlich, sondern auch sehr ressourcenschonend. In diesem Zusammenhang werden auch Stimmen laut, die der EU eine Bevormundung der Bevölkerung und Regelungswut vorwerfen.

  • Artikel der K-Zeitung
  • News zum Thema und Studie „Marine Litter – A Global Challenge“
  • Informationen der Europäischen Kommission
  • Pressemitteilung der Europäischen Kommission