Polyamid 6 für Inliner von Pkw-Erdgas-Hochdrucktanks

LANXESS hat ein neues Hightech-Polyamid 6 Durethan entwickelt, mit dem sich Tanks für Erdgas-betriebene Automobile leichter und kostengünstiger als Stahlblech oder Aluminium fertigen lassen. Es ermöglicht eine Gewichtseinsparung pro Fahrzeug von bis zu 7 Prozent.

Der auch bei Kälte sehr zähe Thermoplast wird durch Extrusionsblasformen zu Inlinern verarbeitet, die danach mit Endlosfaser-verstärkten Duroplastsystemen umwickelt werden. Auf Basis des neuen Werkstoffs hat die Xperion Energy & Environment GmbH, Kassel, ein Erdgas-Tanksystem entwickelt, das ein deutscher Automobilhersteller künftig in Serie einsetzen will. Die Kosteneinsparungen in der Fertigung beruhen u. a. darauf, dass das Blasformen des Polyamid-Liners in einem einstufigen Prozess erfolgt, der deutlich weniger Energie verbraucht als die Verarbeitung von Stahlblech oder Aluminium. Außerdem sind Funktionen wie etwa die Ventilaufnahme direkt in das Bauteil integrierbar.


Bei Prüfungen des Barriereverhaltens verschiedener Polyamid 6- und 66-Typen gegenüber Erdgas zeigte sich, dass diese  Werkstoffe um den Faktor 100 undurchlässiger für Erdgas sind als HDPE und 10 mal günstiger sind als POM. Messungen ergaben, dass selbst nach sechs Monaten Versuchsdauer keine nachweisbaren Mengen an Erdgas durch drei Millimeter dicke Polyamid-Prüfplatten hindurchdringen. Zusätzlich bringt es noch eine sehr hohe Kältezähigkeit und Dehnfähigkeit mit, so dass die Composite-Druckbehälter auch bei -40 °C sicher betrieben und betankt werden können.


Der mit Xperion serienreif entwickelte Erdgas-Hochdrucktank hat alle Prüfungen bestanden, die die europäische Fahrzeugnorm ECE R110 für Antriebssysteme mit komprimiertem Erdgas vorsieht. Dazu zählen u. a. Druckpulsationstests mit mehr als 50.000 Lastwechseln und Falltests aus 1,8 Meter Höhe.