Polyamid 6 für Tanks von Otto-Motoren

Lanxess in Leverkusen bietet unter der Bezeichnung Durethan TP 142-011 einen neuen speziellen blasformbaren Polyamid 6-Typ zur Herstellung von Tanks für Otto-Motoren als Alternative zu Polyethylen, Mehrschicht-Verbünden und Metallen an.

Aus Kunststofftanks von Otto-Motoren gelangen beträchtliche Mengen an Kohlenwasserstoffen durch die Tankwände nach außen. Die neue schlagzähe Polyamid 6-Type zeigt eine sehr hohe Sperrwirkung gegen Otto-Kraftstoff, so dass der kürzlich von der US-Umweltbehörde EPA auf 1,5 Gramm pro Quadratmeter Innenoberfläche und Tag (g/m2/d) verschärfte Grenzwert für Motorradtanks weit unterschritten wird. Das neue Produkt ist unempfindlich gegenüber Ethanol enthaltende Biokraftstoffe. Es wird erwartet, dass es als Tankmaterial selbst gegen 85 Prozent Ethanol enthaltenden Kraftstoff beständig ist.
 
Polyethylen hoher Dichte (HDPE) stößt mit seinem Permeationsverhalten angesichts der Verschärfung der Grenzwerte an seine Grenzen. Zwar kann seine Sperrwirkung gegen Kohlenwasserstoffe durch ein nachträgliches Fluorieren der aus ihm blasgeformten Tanks verbessert werden. Doch ist dieser zusätzliche Fertigungsschritt wegen der hohen Aggressivität von Fluor apparativ und sicherheitstechnisch aufwändig und kostenintensiv.
 
Das neue Polyamid 6 ergibt im Blasformverfahren Tanks als Einstofflösung und ist daher eine wirtschaftliche Alternative zur Produktion von Tanks aus Kunststoff-Mehrschichtverbünden mit Ethylenvinylalkohol-Copolymer (EVOH) als Permeationssperre. Gegenüber Stahlblech und Aluminium hat das Polyamid den Vorzug, dass es viel größere Freiheiten bei der Formgebung der oft komplexen Tankgeometrien bietet.