Polyamide für geschäumte Spritzgussteile

LANXESS, Leverkusen, hat ein neues Polyamid 6 und 66 Durethan für das physikalische und chemische Schäumen maßgeschneidert mit dem Ziel, die Oberflächenqualität der daraus herstellbaren Formteile zu verbessern.

Beide Werkstoffe ergeben kompakte Formteiloberflächen, die in den meisten Fällen glatt und fehlerlos sind und kaum noch schimmernde Schlieren oder porös wirkende Bereiche aufweisen. Sie eignen sich daher für optisch anspruchsvollere Anwendungen, wie etwa sichtbare Bauteile unter der Motorhaube.


Geschäumte Spritzgussteile zeigen im Vergleich zu massiven Formteilen bis zu 20 Prozent geringeres Bauteilgewicht, bei vertretbaren Einbußen hinsichtlich der mechanischen Eigenschaften. Die geschäumten Teile sind verzugsärmer und zeigen kaum Einfallstellen. Die Verarbeitung ist wegen niedrigerer Werkzeuginnendrücke und daher kleineren erforderlichen Spritzgießmaschinen kostengünstiger. Weiteres Einsparpotenzial eröffnen die meist spürbar kürzeren Zykluszeiten. Auch in punkto akustische Dämpfung sind geschäumte Bauteile interessant.
 
Bei der Verarbeitung der mit 35 Prozent Glasfasern verstärkten Polyamide zu geschäumten Spritzgussteilen sind die gängigen physikalischen oder chemischen Treibmittel sehr gut in   der Kunststoffschmelze löslich. Die rheologischen Eigenschaften und das Nukleierungsverhalten der beiden Thermoplaste sind so eingestellt, dass sehr feinzellige Schäume entstehen.  


Einsatzpotenzial der neuen Werkstoffe ist z.B. im Automobilbau (Zylinderkopfhauben und Lüfterzargen), in der Elektro-/Elektronikindustrie (Stecker, Lampensockel und -fassungen sowie Gehäusekomponenten z.B. von Thermostaten oder Heimwerkerwerkzeugen) oder im Möbelbau.