REACh-Expositionskategorien für die Applikation von Klebern und Lacken

Ein einfaches und praktikables Modell für die Erstellung von Verwendungs- und Expositionskategorien (VEK ) beim industriellen Kleben und industriellen Lackieren legt die Niedersächsische Regierungskommission vor. Vor-Ort-Messungen bei Volkswagen in Wolfsburg und bei Airbus in Hamburg untermauern das Modell.




Das REACh-Registrierungsverfahren kann damit praxisnah gestaltet werden. Dieses Modell wird von Niedersachsen als Vorschlag in die REACh-Umsetzung eingebracht. Der VCI Landesverband Nord hat dieses Modell miterarbeitet.










Das Modell bezieht sich für den inhalativen Pfad auf den mit wenigen technischen Schutzausrüstungen versehenen Werkstattbereich bzw. den völlig ungeschützten privaten Bereich und definiert unter festgelegten Randbedingungen einen Standardraum. Dieser Standardraum bietet mit einem einfachen Rechenmodell die Möglichkeit einer Expositionsprognose für verschiedene Techniken des Klebens und Lackierens. Er erlaubt eine Abschätzung, bis zu welchem Mengeneinsatz auf technische Schutzmaßnahmen verzichtet werden kann. Dadurch ermöglicht er den verschiedenen Akteuren in der Lieferkette ihre durch die Registrierung des Lieferanten abgedeckten Anwendungsmengen/-volumina zu ermitteln und relativ leicht eigene Expositionsszenarien zu entwickeln.





Die Registrierung von Stoffen unterliegt nach der REACh-Verordnung im Regelfall dem Stoffhersteller bzw. dem Importeur von Stoffen. Für gefährliche Stoffe > 10 t/a sind die Bedingungen für eine sichere Anwendung zu ermitteln und Expositionsszenarien zu dokumentieren. Dieser hat aber nur einen begrenzten Überblick, in welchen Produkten und Prozessen „sein Stoff“ über verschiedene Stufen weiterverarbeitet wird, in welcher Form er zum Anwender gelangt und wie im Detail die jeweiligen Anwendungen aussehen. Eine intensive Kommunikation in der Wertschöpfungskette ist erforderlich. Dabei kann es sinnvoll sein , dass die Formulierer einer Branche die für die Stoffregistrierung erforderliche Daten in standardisierter Form dem zusammenstellen und an Ihrem Stofflieferanten übermitteln.


Broschüre:

Niedersächsischer Bericht zu Verwendungs- und Expositionskategorien (VEK) beim Kleben und Lackieren