Recycling von seltenen Erden

TU Clausthal hat das Projekt „Seltenerd-Magnet-Recycling” (SEMAREC) ins Leben gerufen

Seit der Markteinführung in den späten 1980er Jahren finden sich gesinterte Neodym-Eisen-Bor-Magnete (NdFeB-Magnete) aufgrund ihrer extrem hohen Energiedichte in vielen technischen Anwendungen. Industrielle Recyclingverfahren für diese Magnete, ebenso für viele Seltene Erden enthaltende Elektronikteile gibt es aber nicht. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Recyclingansätze lediglich einzelne Stoffströme, zum Beispiel Festplatten, adressieren, die für ein wirtschaftliches Recycling alleine zu klein sind. Um dies zu ändern, hat ein Konsortium mit Beteiligung des Instituts für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik der TU Clausthal das Projekt „Seltenerd-Magnet-Recycling” (SEMAREC) ins Leben gerufen.Neben Neodym enthalten die Magnete in der Regel auch die weiteren Seltenerdmetalle Praseodym, Terbium und Dysprosium sowie Cobalt, um gewisse Eigenschaften wie die  Koerzitivfeldstärke und die Korrosionsstabilität zu erhöhen. Der Gesamtgehalt an Seltenerdelementen in diesen Magneten beträgt etwa 30 Prozent, wovon bis zu ein Drittel auf die besonders kritischen schweren Seltenerdelemente Terbium und Dysprosium entfallen kann. Das Projekt wird im Rahmen des Förderschwerpunktes „r4 – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe” im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA)” vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 800.000 Euro gefördert.
Das vorliegende Projekt hat zum Ziel, NdFeB-haltige Stoffströme sowohl aus dem Bereich von Produktions- als auch aus Konsumentenabfällen so aufzubereiten und zusammenzuführen, dass aus ihnen über ein hydrometallurgisches Verfahren wirtschaftlich ein marktfähiges Seltenerd- und weitere Metallkonzentrate gewonnen werden können.  Für diese soll ein nachfolgender hydrometallurgischer Recyclingprozess bis in den kleinen Produktionsmaßstab weiterentwickelt werden. Quelle: TU ClausthalFoto: ELPRO – Aus Elektronikschrott lassen sich Seltenerdelemente recyceln.




Erstellt am 22. Juni 2015
KK