Reinigungskosten Einwegkunststoff

Studie nimmt anhand repräsentativ und aktuell erhobener Zahlen zu Reinigungs- und Entsorgungskosten der Kommunen eine Aufschlüsselung nach Abfallarten vor.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) stellte zusammen mit der Bundesumweltministerin die Studie vor, dessen zentrale Ergebnisse u.a. folgende sind:

  • Mehr als 40 Volumenprozent der Menge, die in Straßenpapierkörben, auf der Straße oder im Grün landet, ist Kunststoff und Verpackung.
  • Die Einwegkunststoffe, die die Kunststoffrichtlinie adressiert und für deren Reinigung und Entsorgung im öffentlichen Raum die Hersteller in Zukunft finanziell aufkommen sollen – also Einweglebensmittelverpackungen aus Kunststoff und Zigarettenkippen, machen knapp 20 Prozent des Volumens aus.
  • Von 700 Millionen Euro Gesamtkosten fallen allein für die Erfassung von Kippen 225 Millionen Euro an. Die Reinigung von Kippen ist besonders kostenintensiv, denn diese landen häufig in Straßenpflasterfugen, Baumscheiben oder anderen schwer zugänglichen Stellen, was die Reinigung deutlich verkompliziert und teurer macht.
  • Für die Entsorgung der Einweggetränkebecher fallen jährlich 120 Millionen Euro an.
  • Zur Einordnung: Knapp 50 Prozent des Volumens machen Grünabfälle, Straßensplit oder Sand aus. Das sind Abfälle, die umweltbedingt anfallen oder aus dem Winter-dienst stammen und sich damit nicht vermeiden lassen.

Unser Ziel sind saubere Parks und saubere Straßen. Bisher müssen alle Bürgerinnen und Bürger über ihre Steuern und Gebühren für die Reinigung von Straßen und Parks zahlen. Es ist nur gerecht, wenn wir künftig die Kosten anders verteilen, die Bürger entlasten und im Gegenzug die Einwegplastik-Hersteller zur Kasse bitten. Neben mehr Kostengerechtigkeit sollte aber auch ein Plus für die Umwelt dabei herauskommen. Ich bin dafür, dass das neue System die Kommunen auch dabei unterstützt, mehr Reinigungspersonal einzustellen, neue Kehrmaschinen anzuschaffen oder zusätzliche Papierkörbe und Aschenbecher aufzustellen. Mit dieser Studie haben wir zum ersten Mal eine solide Datenbasis.

AK
25.8.20