Ressourcenschonung durch optimierten Stahl für Turbinenbau

Die vorhandenen Ressourcen werden durch einen verbesserten Wirkungsgrad von Kraftwerksanlagen, z.B. durch Erhöhung der Betriebstemperatur bzw. des Prozessdrucks, optimaler genutzt.

SCHMOLZ + BICKENBACH GUSS, Krefeld, großer  Produzent von Werkzeugstahl und rostfreien Langprodukten, hat einen neuen Stahl für den Turbinenbau entwickelt, der mit einer deutlich erhöhten Warmfestigkeit Betriebstemperaturen zwischen 620 °C und 650 °C erlaubt. Dadurch wird der Wirkungsgrad von Kraftwerken erhöht und gleichzeitig der CO2 Ausstoß reduziert.Ausgangspunkt der Entwicklungsarbeit war die Erfahrung mit warmfesten 9- bis 12-Prozent-Chrom-Stählen. Durch gezielte Einstellung des Bor zu Stickstoff Verhältnisses wurde die Ausscheidung von feinstverteiltem Bornitrid realisiert. Andernfalls kann es – je nach der Ausscheidungsmorphologie – zu negativen Auswirkungen auf die Zeitstandfestigkeit des Werkstoffs kommen. Aktuell testet SCHMOLZ + BICKENBACH GUSS die Zeitstandeigenschaften des Grundwerkstoffs und der Schweißnaht.Der neue ferritisch-martensitische Werkstoff CB2 (GX13CrMoCoVNbNB10-1-1) verfügt über eine Streckgrenze von ≥490 N/mm², eine Zugfestigkeit von ≥690 N/mm², eine Dehnung von ≥15 Prozent sowie über eine Kerbschlagarbeit von ≥27 J. Der Werkstoff erlaubt mit einer deutlich erhöhten Warmfestigkeit Betriebstemperaturen zwischen 620 °C und 650 °C .     Neben dem Turbinenbau sind weitere Einsatzszenarien denkbar, bei denen unter Last und bei erhöhten Einsatztemperaturen nur eine verhältnismäßig geringe Korrosionsbeständigkeit gefordert wird.

Erstellt am 19.06.2012