Schneller Stromspeicher

An einem neuartigen Stromspeicher, dessen Kapazität mit der von Batterien konkurrieren kann und der dabei so schnell aufzuladen ist wie ein Superkondensator, arbeiten Forscher am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart, zusammen mit dem Batteriehersteller Varta Microbattery und weiteren Partnern im vom Lande Baden-Württemberg geförderten Projekt FastStorageBW.

Bislang sind Superkondensatoren, sogenannte Supercaps, das Mittel der Wahl, wenn Energieströme von bis zu zehn Kilowatt kurzzeitig aufgenommen und wieder abgegeben werden sollen. Das Problem dabei ist jedoch, die Supercaps reagieren zwar schnell und lassen sich fast unendlich oft wieder aufladen. Sie erreichen aber nur einen Bruchteil der Speicherkapazität der deutlich langsameren Nickel-Metallhydrid- oder Lithium-Ionen-Batterien und können die gespeicherte Energie nur über eine sehr begrenzte Zeit halten. Hier setzten die FastStorage-PowerCaps an: Sie sollen am Ende eine vergleichbare Leistungsdichte und Schnellladefähigkeit aufweisen wie Supercaps sowie eine Energiedichte, die an die herkömmlicher Batterien heranreicht. Das Marktpotenzial für die Hybridzellen liegt bereits heute bei zirka einer halben Milliarde Euro und in vier bis sechs Jahren bei voraussichtlich zwei bis drei Milliarden Euro. Anwendungen werden beispielsweise in der Intralogistik gesehen: bei elektrisch betriebenen Hilfsmitteln zum Transport von Bauteilen oder Stückgut wie Regalbediengeräten (RBG), Gabelstaplern oder autonomen, fahrerlosen Transportsystemen (FTS). Hier können Hybrid-Speicher wie die FastStorage-PowerCaps Lösungen zur Energie-Rückgewinnung effizienter oder überhaupt erst möglich machen. Die ersten Vorversuche zu den FastStorage-PowerCaps sind bereits erfolgreich abgeschlossen. Nun sollen in einem Folgeprojekt sowohl grundlegende Materialkomponenten als auch Fertigungsverfahren entwickelt werden, die eine Produktion im industriellen Maßstab ermöglichen. Bild: Heike Quosdorf – PowerCaps vereinen die Vorteile von Batterien und Superkondensatoren. Quelle: Fraunhofer IPA

Erstellt am 8.11.2014