Umweltwirkungen von Verpackungen

Das ifeu–Institut für Energie-und Umweltforschung Heidelberg GmbH hat im Auftrag des Bundesumweltamtes eine Untersuchung der Umweltwirkungen von Verpackungen aus biologisch abbaubaren Kunststoffen durchgeführt.

Der Bericht ist hier abrufbar und als Anlage beigefügt; er enthält die folgende Zusammenfassung:


Mit der 5. Novelle VerpackV wurden befristete Sonderregelungen für biologisch abbaubare Kunststoffverpackungen geschaffen, die am 31. Dezember 2012 auslaufen. Das Forschungsvorhaben soll zur Überprüfung der bestehenden Regelung beitragen und Entscheidungshilfen für die zukünftige Handhabung der biologisch abbaubaren Verpackungen durch den Gesetzgeber liefern.


Die durchgeführte Markterhebung ergab für den Bezugszeitraum 2009 einen Anteil der Biokunststoffverpackungen (BioKS-VP) von maximal 0,5% am deutschen Kunststoffverpackungsmarkt. Damit war der Marktimpuls durch die Sonderregelung eher marginal. Insgesamt wird der Anteil an BioKS-VP im Zeitraum 2011 bis 2015 auf ca. 1%-2% zunehmen. Insgesamt ist dabei ein Trend zu bio-basierten aber nicht bioabbaubaren Verpackungen festzustellen. Folgerichtig wurden im Forschungsvorhaben sowohl die bioab-baubaren als auch die biobasierten aber nicht bioabbaubaren Verpackungen betrachtet.
Gebrauchte Biokunststoffverpackungen wurden im Bezugsjahr 2009 überwiegend energetisch verwertet. Die Erwartung, dass die Vorgabe der VerpackV zur Entwicklung von Entsorgungsstrukturen eine stärkere Gewichtung der Kompostierung gebrauchter Biokunststoffverpackungen bewirken würde, wurde nicht erfüllt.
Derzeit zeigen BioKS-VP in der Ökobilanz häufig bessere Ergebnisse hinsichtlich der Treibhausgasemissionen und des fossilen Ressourcenverbrauchs, sind jedoch gesamtökologisch in aller Regel nicht vorteilhafter als entsprechende Verpackungen aus fossi-len Kunststoffen. Kompostierbare BioKS-VP enthalten größere Anteile an fossilen Co-Polymeren und haben oft ein relativ hohes Gewicht. Sie können daher in der Ökobilanz auch gesamtökologische Nachteile gegenüber den konventionellen Konkurrenzprodukten haben. Ökologische Optimierungspotenziale von BioKS-VP liegen vor allem im Bereich der Biomassebereitstellung (Auswahl der geeigneten Anbaubiomasse, Optimierungen im Feldanbau, Verwendung von Reststoffen bzw. Lignozellulose) sowie der Bio-massekonversion (verbesserte Energieeffizienz und Prozessausbeute).
Weder aus ökologischer Sicht noch aus abfallwirtschaftlicher Sicht ergibt sich ein unmittelbarer Handlungsdruck für eine Fortführung der Sonderbehandlung biologisch abbaubarer Verpackungen. Eine weitere Förderung von Biokunststoffverpackungen im Rahmen der VerpackV sollte in Abstimmung mit sonstigen Förderinstrumenten für die stoffliche Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen erfolgen.

Erstellt am 18.11.2012