Vom Monomer zum Polyamid-Bauteil

Polyamid 6-Spezialitäten werden am Institut für Kunststofftechnik (IKT) der Universität Stuttgart direkt aus dem Monomer Caprolactam erzeugt.

Für die Herstellung von schlagzähmodifizierten PA 6-Blockcopolymeren wird das Monomer Caprolactam gemeinsam mit Aktivator und Katalysator in einen Doppelschneckenextruder des Typs ZSK26 der Fa. Coperion gebracht und dort polymerisiert. In diesem Prozess wird die Schmelze gezielt entgast, um den Restmonomergehalt auf ein Minimum zu reduzieren. Diese reaktive Extrusion erlaubt es, noch im Prozess die Schlagzähigkeit des gebildeten PA 6-Blockcopolymers gezielt zu beeinflussen.Zudem werden auf der In-situ-Pultrusionsanlage des IKT erstmals uniaxial-endlosfaserverstärkte Profile aus Polyamid 6 hergestellt. Der extreme Fasergehalt von über 70 Masse-% auch bei großen Wanddicken und langen Fließwegen ist möglich, da das äußerst dünnflüssige Monomer die Faserbündel problemlos durchtränken kann. Die sehr leichten und hochsteifen Polyamid-Faserverbundbauteile werden als Einlegeteile zur lokalen Höchstverstärkung von komplexen technischen Spritzgießbauteilen aus Polyamid eingesetzt.Bild: IKT 

Erstellt am 8.2.2014