Wie speichern Böden CO2?

Wissenschaftler des Lehrstuhls für Bodenkunde an der Technischen Universität München haben festgestellt, dass sich das CO2 an Minerale anlagert, die wenige Tausendstel Millimeter groß sind, und dort fast ausschließlich an raue und kantige Flächen.

Ihr Ergebnis: Der Kohlenstoff bindet nur an bestimmte Bodenstrukturen. Die Kapazität des Bodens, CO2 aus der Luft aufzunehmen muss daher neu bewertet und in aktuelle Klimamodelle eingerechnet werden. Vermutlich sind die rauen Mineraloberflächen ein bevorzugter Lebensraum für Mikroben. Diese wandeln den Kohlenstoff um und sind daran beteiligt, dass er an Minerale gebunden wird. Neu aufgenommenes CO2 bindet bevorzugt an Stellen, an denen bereits ein hoher Kohlenstoffanteil vorliegt.Diese Hot-Spots der Kohlenstoffanreicherung sind allerdings auf nur etwa 20 Prozent Mineraloberflächen zu finden. Bisher war man davon ausgegangen, dass Kohlenstoff gleichmäßig im Boden verteilt ist. Die Ergebnisse der Untersuchungen ermöglichen es, gezielt die Böden identifizieren, die CO2 besonders gut speichern können.Als Probenmaterial verwendete das Team der TU München sogenannten Lössboden, einen fruchtbaren Ackerboden, der weltweit vorkommt – und somit auch als Kohlenstoff-Speicher von großer Bedeutung ist. Ihre Messungen führten die Forscher mit einem äußerst präzisen Nachweisverfahren durch: Mit der NanoSIMS-Massenspektrometrie lassen sich kleinste Bodenstrukturen darstellen und vergleichen.Bild: C. Vogel/TUM – Kohlenstoff reichert sich bevorzugt an bestimmten rauen Mineraloberflächen im Boden an (gelbe Färbung).

Erstellt am 1.2.2014