Zirkuläres Wirtschaften im Kunststoff
Über den eigenen Tellerrand hinaus geblickt im WIP-Kunststoffe e.V.
Rundum gelungen war das WIP-Jahresforum zur „Zirkulären Wirtschaft im Kunststoff“ am 19. September in Osnabrück. Mehrere hochkarätige Vorträge beleuchteten das kontroverse Thema aus verschiedenen Blickwinkeln, führten zu einem regen Meinungsaustausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und brachten spannende Denkanstöße und Lösungsansätze rund um Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz.„Die unterschiedlichen Akteure aus der gesamten Kunststoff-Wertschöpfungskette haben hier und heute deutlich gemacht, dass sie noch intensiver an gemeinsamen Lösungen in Sachen Nachhaltigkeit arbeiten wollen. Allein auf diesem Weg werden wir dem komplexen Thema gerecht und können zu weiteren tragfähigen und effektiven Lösungen kommen“, so Dr. Rüdiger Baunemann, Hauptgeschäftsführer PlasticsEurope Deutschland e.V. und Mitglied im Vorstand des WIP-Kunststoffe e.V. „Diese eindeutige Botschaft dürfte jeder Teilnehmer aus der Veranstaltung mitgenommen haben, wie die vielen Gespräche in Osnabrück zeigten“, sagte Dr. Baunemann, der als Moderator durch das Forum führte.Den Einstieg in die mit rund 50 Teilnehmern besuchte Veranstaltung boten Vorträge zu aktuellen politischen Rahmenbedingungen wie die neue EU-Kunststoffstrategie sowie zu ökologischen Aspekten wie Marine Litter und Klimaschäden. Gemeinsam mit Dr. Baunemann führte Dr. Helge Wendenburg, Ministerialdirektor a.D. ehemals Abteilungsleiter Wasserwirtschaft, Ressourcenschutz im Bundesumweltministerium, in die vielfach verzahnten und komplexen Zusammenhänge moderner Kreislaufwirtschaft ein. Diskutiert wurde dabei auch die Frage, wie der für das zirkuläre Wirtschaften wichtige Einsatz von Recyclaten gestärkt werden kann.Darauf aufbauend widmeten sich mehrere Vorträge den praktischen und technischen Herausforderungen beim Kunststoffrecycling wie zum Beispiel der sortenreinen Trennung oder dem Upcycling. Verschiedene Redner stellten dabei klar, dass es trotz aller Fortschritte in diesem Bereich technisch anspruchsvoll bleibt, Alt-Kunststoffprodukte in Rezyklate umzuwandeln, die den hohen Qualitätsstandards von Neuware entsprechen. Nötig sei hier ein enges Zusammenwirken der Wertschöpfungskette, so beispielsweise zwischen Compoundierern und Recyclern. Erste Ergebnisse aus solchen Kooperationen wurden beim WIP-Jahresforum vorgestellt.Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Lösungsbeispiele aus unterschiedlichen Branchen wie Verpackung, Elektro und Leichtbau sowie Ideen aus dem Bereich der Biokunststoffe und der Ressourcenschonung durch intelligentere Maschinenführung. „Die Veranstaltung ‚Zirkuläres Wirtschaften im Kunststoff‘ hat heutige und künftige Anforderungen an die Kreislaufführung von Kunststoffen informativ und fachkundig beleuchtet. Dabei wurden die Chancen und Risiken des Recyclings klar benannt und Lösungsansätze für weitere Optimierungen heraus gearbeitet“, so Dr. Wendenburg. Fazit der Veranstaltung: Kunststoffe sind nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung – und Ansätze für ein noch besseres zirkuläres Wirtschaften mit Kunststoffen können am besten gemeinschaftlich erreicht werden.
erstellt von BB
eingestellt von AK – 25.09.18