Zukunft für Meteor

Das Insolvenzverfahren gegen die Meteor Gummiwerke beginnt voraussichtlich Anfang April.

Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Christopher gestern ankündigte, wird er das Gutachten über den wirtschaftlichen Zustand des Unternehmens sowie ein Sanierungskonzept bis Ende März vorlegen. Von der vorläufigen Insolvenz betroffen sind innerhalb der Meteor-Gruppe die Meteor Gummiwerke K. H. Bädje GmbH & Co. KG mit 1800 Mitarbeitern in Bockenem sowie 300 weiteren in Worbis (Thüringen) sowie Meteor Weigelt GmbH & Co. KG mit rund 80 Mitarbeitern in Bietigheim-Bissingen Baden-Württemberg). Die beiden US-Tochterfirmen Meteor Sealing Systems und LMI Custom Mixing sowie die tschechische Meteor Polymer Products sind hingegen nicht im vorläufigen Insolvenzverfahren.


Bis Mitte April sind die Gehälter bei Meteor durch das dreimonatige Insolvenzgeld gesichert, das die Bundesagentur für Arbeit zahlt. Das Unternehmen muss vorerst keine Rechnungen aus der Zeit vor dem Insolvenzantrag am 13. 01.2012 bezahlen. Ob und in welchem Ausmaß diese beglichen werden, entscheidet sich erst im weiteren Verlauf der Insolvenz und des Sanierungsprozesses. Neue Rechnungen werden aber aus dem laufenden Geschäftsbetrieb heraus bezahlt.


Meteor produziert hochspezialisierte Dichtungen und Dichtsysteme aus Gummi oder Elastomeren, die unter anderem in Automobilen, Schienen- und Luftfahrzeugen, in Gebäuden sowie in Elektro- und Haushaltsgeräten eingesetzt werden und dort für Sicherheit, Funktionalität und Komfort sorgen. Kunden des Unternehmens stammen entsprechend aus den Bereichen Automobil- und Automobilzulieferindustrie und weitere technische Industriezweige wie beispielsweise Umwelttechnik, Sonderfahrzeugbau, Hoch- und Tiefbau sowie aus der Verpackungs- und Elektroindustrie. Meteor erwirtschaftet mit weltweit etwa 2.300 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von etwa 221 Millionen Euro. Am Stammsitz in Bockenem sind etwa 1.800 Mitarbeiter beschäftigt.


Der vorläufige  Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Christopher Seagon, Partner der Kanzlei Wellensiek Rechtsanwälte, Heidelberg, ist in Niedersachsen kein Unbekannter. Er konnte zuletzt erfolgreich den insolventen Geschäftsbetrieb der Stankiewicz GmbH in Celle mit weltweit 2.000 Beschäftigten durch übertragende Sanierung an die IAC International Automotive Components GmbH retten. Zuvor hatte er die Engelmann Gruppe in Hannover mit 700 Mitarbeitern aus der Insolvenz an die Schefenacker Gruppe verkauft.

Erstellt 08.02.2012